Post from Cambodia

Til Thürmer besucht die Kinder und Familien

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Foto: Til, Nada, Chanty und Chanteang
Im Dezember 2009 reist Til nach Siem Reap und Tatok Village und besucht alle Familien und Kinder.

… ich befinde mich auf dem Rueckflug nach China. Nach vier vollgepackten Tagen im Dorf und in der Schule bin ich vollkommen alle. Aber alles ist gut soweit. Ich versuche euch im Folgenden einen moeglichst sachlichen Bericht zu geben …

Cha Cha und ich haben gemeinsam alle Familien besucht die ein Fahrrad bekommen haben und natuerlich alle Kinder die einen Brief geschrieben haben, ausserdem haben wir zwei Trips zu entlegenen Familien unternommen die ihre Kinder nur selten zu sehen bekommen. Ziel war es ja sich vor Ort nochmal die Geschichten der Kinder anzuhoeren und ein Bild von den Lebensumstaenden zu machen. Also eines kann man sofort festhalten: Alles was in den Briefen von den Kindern geschrieben wurde ist mehr als wahr und wird beim Besuch hautnah sichtbar.

Zum Teil kommen noch Details ans Tageslicht, die die Situation eher noch schwieriger machen. Aber was mich umgehauen und zu tiefst beeindruckt hat, ist dass nicht eines der Kinder oder deren Eltern oder Verwandte leidet sondern sie eine derartige positive Kraft ausstrahlen wie es mir zum Teil wirklich die Sprache verschlagen hat. Nehmt zum Beispiel Sothearath, die mit etwa vier Jahren ihre Eltern verloren hat (HIV, wie so viele) und sie unglaublich vermisst und es schlicht nicht verstehen kann, dass sie keine Eltern hat. Sie hat mir gerahmte Fotos ihrer Eltern gezeigt mit einem Stolz im Blick der – allen Schicksalsschlaegen zum Trotz – einen unbaendigen Lebenswillen zeigt. Nicht eines der Kinder und Familien gibt sich einfach der Situation hin. Was ich damit sagen will, ist dass es sich lohnt hier und auf diese Weise in die Zukunft dieser tollen Menschen zu invenstieren, da sie was draus machen wollen und werden.

Am letzten Abend habe ich mich mit Cha Cha hingesetzt und wir haben noch ein paar Plaene geschmiedet. Es geht dabei unter anderem um eine weitere Schule und die mittelfristigen Perspektiven. Dazu kommen gezielte Investitionen nach akutem Bedarf, wenn zum Beispiel mal wieder die Ernte ausfaellt und es nichts zu essen gibt. Oder als weiteres Beispiel erhaelt Deum (das ist die Mutter von Chanty) von meiner Mutter und mir ein neues Dach fuer ihre Huette, das bestehende ist marode und aus Palmwedeln. Es regnet rein und sie weiss dann nicht wohin mit ihren vier Kindern. Die Huette ist 8 qm gross. Das ist alles was sie haben. Das neue Dach ist dann aus ordentlichem Blech und kostet etwa 150$ im Selbstbau. Den wird der Vater uebernehmen, wenn er mal Urlaub hat. Er ist Soldat und an der Thailaendischen Grenze stationiert. Er kann der Familie alle zwei Monate 12$ schicken. Desweiteren haben Cha Cha und ich vereinbart, dass ich alle sechs Monate vorbeikomme (was ich natuerlich gerne mache und es von China aus tatsaechlich nicht so weit und aufwaendig ist). Ich bekomme dann einen schriftlichen Report und lasse mir zeigen, wohin das Geld geflossen ist und wie die wilde Bande sich so entwickelt. Das naechste Mal fahre ich also im Mai oder Juni.

Der Abschied eben war natuerlich traurig. Wir haben eine kleine Fruehstuecks-Party veranstaltet mit Nudeln, Musik, Spielen und Fotosgucken. Ein paar Fotos davon anbei. Dann musste ich zum Flughafen und die Kleinen aufs Feld. Da am Sonntag keine Schule ist muessen alle auf den Feldern mithelfen. Im Folgenden erhaltet ihr in separaten mails meine Eindruecke und Fotos der Brief-Kinder in der Reihenfolge in der ich sie getroffen habe. Begonnen hat es mit einem Besuch zu zweit, also Cha Cha und Icke. Im Laufe der Tage war es dann ein etwa 20 koepfiger Haufen.

Eine Auswahl der Fotos gibt es hier: gallery.me.com/thuermer#100140. Papierabzuege aller Aufnahmen befinden sich in Alben in der Schule, weitere Abzuege bei den jeweiligen Kindern/Familien. Allen Kindern haben wir natuerlich von ihren jeweiligen Paten erzaehlt und gemeinsam die Namen gelernt. Anja und Lars: Bitte seid so lieb und leitet die mails an alle weiter, am Besten samt meiner Email-Adresse. Und wenn es Fragen, Wuensche nach mehr Fotos oder Ideen dann einfach Bescheid sagen. Auf jeden Fall jetzt schonmal ein grosses Dankeschoen im Namen von Cha Cha und der Kinder und Familien an Euch und an alle Unterstuetzer! Fazit: Wir koennen absolutes Vertrauen haben, dass die Gelder an die Richtigen gehen und dass nichts fehlinvestiert wird. Ich hoffe alle erweitern ihr Engagement und Commitment ueber die bisher zugesagten sechs Monate hinaus um den Familien eine Art Planungssicherheit zu geben und wir finden noch mehr Leute die mitmachen. Viel hilft viel. alles Liebe Til Tilman Thürmer thuermer@me.com

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